Markus Aellig
Organisten-Alltag 2017
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Neue Hörbeispiele
Dezember 2017
In letzter Zeit habe ich in der Stadtkirche Thun eine grosse Anzahl von Orgelstücken aufgenommen. Dazu brauchte ich einen Tascam Recorder und stellte ihn zwischen Schiff und Chor - leicht seitwärts gelegen - auf. Man verzeihe mir die vielen Fehler, die sich in die Aufnahmen eingeschlichen haben. Es ist drum so: Wenn ich die Wahl zwischen einerseits einigen wenigen perfekt und fehlerfrei gespielten Stücken und andererseits vielen halbwegs anständig gespielten Songs habe, entscheide ich mich gerne für die zweite Variante.

Wegen der grossen Vielzahl an Orgelstücken habe ich diese Website umgestaltet: Noten- und Hörbeispiele sind jetzt auf separaten Unterseiten. Sie finden alle Aufnahmen in der Abteilung "Hören - Songs & Lieder". ...oder Sie klicken direkt den gewünschten Stilbereich auf der untenstehenden Grafik an, so kommen Sie direkt zu Ihrer Lieblingsmusik.
Die neuen Stücke finden Sie auf der untenstehenden Liste. Klicken Sie auf einen der unten aufgeführten Songs, und lassen Sie sich überraschen!

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Einmal mehr:  Kinder in der Kirche
November 2017
Kürzlich spielte ich an einem Kindergottesdienst. Die 4-10jährigen Mädchen und Buben machten eifrig mit, sangen kräftig und kamen beim Ausgangsspiel auf die Empore, um mir beim Spielen zuzusehen. Ich mühte mich gerade durch eine verklausulierte Form von Alli mini Änteli, als ein etwa zehnjähriges Mädchen mich fragte: "Chasch du o Jingle Bells schpile?"

Ich war gerade in Stimmung. Von der Tonart stimmte es auch, weshalb ich flugs zum bekannten Weihnachtslied wechselte. Das dünkte mich so lustig, dass ich dieses Lieder-Duo demnächst aufnehmen und auf dieser Website veröffentlichen werde.
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„Ein feste Burg ist unser Gott”  oder  „Martin Luther und der Jodlerklub”
November 2017
Am Reformationssonntag sang der Jodlerklub Edelweiss aus Erlenbach im Gottesdienst (Die Mannen sangen übrigens sehr schön, rein und dynamisch). Zwar gibt es einige wuchtig-dramatische Orgelbearbeitungen über das bekannte Luther-Lied; aber irgendwie schien mir ein barocker Orgelchoral nicht so recht zu den Jodelliedern zu passen. Ich setzte mich deshalb an den Computer und komponierte mit Hilfe des bewährten Notenprogramms Sibelius eine Choralpolka:

Nach einer dramatischen Einleitung mit etwas irren Akkorden folgt ein schwungvolles Fugato, das wiederum zu einer veritablen Polka in der gängigen Form  A A B B A C C  überleitet. Um einen passenden Rahmen zu erhalten, folgen am Schluss wiederum einige pompöse Takte mit krimireifen Akkorden.

Das Notenbeispiel finden Sie hier
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Orgelalbum
September 2017
Der Orgelsetzer (Registerspeicher) ist eine äusserst praktische Sache: Beliebig viele Registrierungen können abgespeichert und später individuell oder fortlaufend abgerufen werden. Damit lassen sich Orgelstücke sehr subtil und abwechslungsreich registrieren; eine Möglichkeit, die ich auf der Orgel in der Stadtkirche Thun in den vergangenen 23 Jahren weidlich ausgenützt habe.

Was aber, wenn die Orgel keinen Setzer hat, auch keine freien Kombinationen? Seiten wenden sollte man auch noch, und das alles, während man mit beiden Händen und Füssen spielt. Eine Mordsaufgabe!

Ich werde deshalb von Zeit zu Zeit ein Orgelalbum in die Notenabteilung auf dieser Homepage schmuggeln. Jedes Album enthält eine Titelseite sowie mehrere Stücke, die stilistisch oder inhaltlich zusammenpassen. Sie können sich ein Album in einem Kopierladen doppelseitig ausdrucken (am besten auf 120-Gramm-Papier) und binden lassen und erhalten so ein hübsches Heft. Achten Sie beim Kopieren darauf, dass die ungeraden Seiten links sind; Titelseite und gerade Seiten müssen RECHTS sein!

Die Takte sind in allen Stücken so verteilt, dass Sie selber die Seiten wenden können. Bei Bedarf finden sich Stellen, wo Sie über mehrere Takte hinweg nur einhändig spielen müssen; in dieser Zeit können Sie mit der freien Hand Register ziehen oder abstossen. Passende Vorschläge zur Registrierung (rot) und zur Manualverteilung (blau) werden Ihnen die Interpretation erleichtern.

Das erste Album enthält fünf Weihnachtslieder. Sie finden es hier. Dort sieht es dann etwa so aus:
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Musliminnen in der Kirche
August 2017
Vor einigen Wochen spielte ich an einem Abendgottesdienst in der Kirche Lauterbrunnen. Der Gottesdienst begann am 19 Uhr, und ich spielte mich vorgängig auf der Orgel ein. Man muss wissen, dass in Lauterbrunnen im Sommer ungeheuer viele Touristen anzutreffen sind. Europäer, Asiaten, Inder und Araber bezw. Muslime. Letztere erkennt man natürlich an den Kopftüchern, welche Musliminnen ausnahmslos tragen.

Item, um etwa 18.30 Uhr betraten zwei Musliminnen mit einem kleinen Buben die Kirche und schauten sich um. Ich sprach die Frauen dann auf Arabisch an (was sie sehr erstaunte und auch freute), und es entwickelte sich ein lustiges Gespräch zwischen ihnen, dem Buben, mir und der ebenfalls anwesenden Sigristin in einem lustigen Mischmasch von Arabisch (das ich leider nur rudimentär spreche) und Englisch.

Sandra, die Sigristin, war ihrerseits erstaunt und meinte daraufhin, das sei jetzt doch das ERSTE MAL, dass sich Muslime bezw. Musliminnen in dieser Kirche eingefunden hätten.
Die Damen kamen übrigens aus dem Oman, dem wohl fortschrittlichsten und freiheitlichsten Staat auf der arabischen Halbinsel. Demgegenüber kommen die meisten arabischen Touristen aus Saudiarabien und geniessen hier das kühle Wetter und die wasserreiche Gegend. Gelegentlich werde ich von einem Saudi gefragt, ob ich schon in seinem Land gewesen sei oder dorthin zu reisen gedächte. Ich antworte dann stets stereotyp: "Ich war noch nie in Deinem Land und werde es auch künftig nicht besuchen!" - Frage: "Warum nicht?" - Antwort: "There is NO Beer in Saudia Arabia!"

Übrigens: In der königlichen Oper von Masqat, der Hauptstadt des Oman, befindet sich eine Orgel!
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"Morgenstimmung" auf der Orgel
August 2017
Kürzlich spielte ich an einer Trauung in einer Gemeinde rund um Thun. Die Braut ist dort Organistin, und das Brautpaar wünschte sich als Eingansspiel die "Morgenstimmung" aus der Peer-Gynt-Suite von Edvard Grieg. Ich war zuerst etwas ratlos, wie dieser verhaltene und hochromantisch klingende Satz auf der dortigen Orgel - die recht laut und etwas aufdringlich klingt - zu spielen wäre. Anhand eines Klavierauszuges erstellt ich eine skizzenhafte Orgelversion und spielte und improvisierte dann diesen Satz.
Erfreulicherweise erhielt ich bald darauf eine Email vom Brautpaar. Ich zitiere daraus:
Lieber Herr Aellig

Vielen Dank für das schöne Spiel! Die Morgenstimmung war phänomenal, ich hatte keine Idee, ob sie auf der Thieracher Orgel gut rauskommen würde...

Besagte Notenskizze finden Sie hier.
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Ein unerwarteter Dank
März 2017
Kürzlich begleitete ich einen Chor in der Kirche Hilterfingen. Um mich auf der Orgel vorbereiten zu können, telefonierte ich der Organistin Ruth Moser. Nachdem wir die Einzelheiten wie Schlüssel, Übezeiten, Setzer usw. besprochen hatten, bedankte sich Ruth für die vielen Notenbeispiele, die auf dieser Homepage kostenlos zu finden sind.

Ich sagte Ruth darauf, das sei schon recht; schliesslich sei "Freeware" und "Public Domain" ein angenehmer Service, der seit jeher im Internet zur Verfügung stehe (man denke nur an die vielen kleinen, praktischen Hilfsprogramme, die auch ich rege benutze). Sie könne mich ja bei Gelegenheit mal zu einem (oder zwei) Bier einladen.

Und dann gehe ich am Freitag Nachmittag in diese Kirche und sehe auf dem Notenbrett ein hübsch eingewickeltes Päckchen für "Markus Aellig". Darin finde ich zu meinem Entzücken eine mit Williams gefüllte Schoggi, ein namhaftes Nötli und eine Karte, die ich hier mit der Einwilligung von Ruth veröffentliche.

Da kann ich nur noch sagen:
Vielen Dank, liebe Ruth!
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Jodellieder an der Abdankungsfeier
Februar 2017
Neulich erhielt ich von einer Organistenkollegin ein Email:
"Lieber Markus,

wie du siehst, ist meine Première mit Jodelliedern gut geraten. Alles mit Deinen Noten aus dem Internet, die haben sich total bewährt! Du schreibst, dass Du von den Aufführungen etwas vernehmen möchtest, aber da gab es natürlich keinen Flyer. Bei der Abdankung in ... habe ich also folgendes gespielt, z.T. wie Du vorschlägst, ein wenig "angereichert":

E gschänkte Tag   -   Längizyti   -   O Müeti gäll (von Walter Hofer)

Soll man das der SUISA wirklich nicht melden?

Herzliche Grüsse,
XYZ"

Guten Morgen XYZ

Ich habe Sie gestern nach dem Abdankungsgottesdienst für ... nicht mehr gesehen und mir fest vorgenommen, dass ich Sie kontaktiere, darum:
Sie haben wunderschön Orgel gespielt. Beim "E gschänkte Tag" habe ich vor Ergriffenheit viele Tränen vergossen. Es hat mich richtiggehend ghudlet vor Freude an dieser wunderschönen Interpretation. Dies wird mir immer in bester Erinnerung bleiben.

Freundliche Grüsse
ABC
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Gute Vorsätze fürs neue Jahr
Januar 2017