Lieder in der Kirche
Juni 2016
Der Begleitband unsreres reformierten Kirchengesangbuches bietet für jedes Lied eine passable Begleitung. Manchmal ist es jedoch ganz hübsch oder sogar notwendig, die Begleitung etwas anzupassen oder gar abzuändern. Und oft sind besonders Hobby-Organisten im Stress, weil sie innert kürzester Zeit eine Liedbegleitung lernen sollten. Da ist es nervenschonend, wenn man Begleitung (und Intonation) vereinfachen kann.

Dies soll am Lied „Sollt ich meinem Gott nicht singen” mit seiner lebhaften Melodie gezeigt werden.
Beginnen wir mit der Vereinfachung:
Ausnahmsweise darf man sicher von einem Lied nur die Melodie (evtl. in Oktaven) spielen.
Oder man spielt nur Sopran und Bass manualiter. Evtl. auf 2 Manualen, den Bass mit 16'-Register
Oder man spielt mit der rechten Hand zweistimmig (Sopran und Alt oder Tenor) und mit der linken Hand den Bass.
Die Intonation macht man sich einfach, zum Beispiel so...
Und jetzt kommt die Abänderung:
Bei unbekannten Melodien ist es ratsam, mit der rechten Hand nur die Melodie solo zu spielen. So kann man sie klanglich hervorheben. Die linke Hand spielt Alt und Tenor auf dem Begleitmanual.
Besonders schön tönt es, wenn bei einzelnen Strophen die Melodie im Tenor (mit einer kräftigen Trompete plus ein paar Zusatzregistern) gespielt wird. Die Stimmen verschieben sich dann folgendermassen:
Sopran
Alt
Tenor
Bass



Tenor
Sopran
Alt
Bass
Die oberen Begleitstimmen sind so ziemlich hoch. Es klingt besser, wenn man die obere Stimme (Sopran) eine Oktave tiefer spielt. Die Oberstimmen werden also vertauscht.
Seit der Originalversion (im KGB) haben
sich die Stimmen wie folgt verschoben
(bezw. nicht verschoben):
Sopran
Alt
Tenor
Bass

=

=
Tenor
Alt
Sopran
Bass
Und jetzt analysieren wir die Akkorde dieses Liedes und schreiben sie in Jazz-Chords-Manier auf:
Mit diesen Akkorden in den Ohren könnte man jetzt eine freie Oberstimme improvisieren: