Martina ist stark erkältet und schnieft dauernd. Zudem werden sich die folgenden Tage als kalt und unfreundlich herausstellen. Wären wir doch nur südwärts gefahren...! Es wird dann später - an der Pazifikküste und im zweiten Teil der Reise - noch einige sehr kalte Tage geben, zum Teil mit Schnee. Einige Wochen später wird ein Fernsehsprecher verkünden, dass dieser Herbst in Colorado knapp 9° Celsius unter dem langjährigen Durchschnitt liege.

Also ein Herbst, so kalt wie noch nie; und ich bereiste doch schon oft im Herbst den Wilden Westen der USA und erlebte dabei meistens angenehm warme, manchmal sogar heisse Tage.

Aber im Moment ist es noch warm und wenig bewölkt. Wir fahren nach Colorado zurück, bis Fruita. Dort nehmen wir die S-139, welche über den Douglas Pass bis Rangely führt. Der Himmel überzieht sich langsam. Der Besuch im Liquor Store ist nötig, da wir keinen Rotwein mehr haben. Dann geht es weiter auf der S-64 und US-40 bis zum KOA in Vernal.

Obwohl es bewölkt ist, möchte ich unbedingt noch einmal den Fantasy Canyon südlich von Vernal sehen. Aber die Fahrt dorthin ist lange, und es wird immer dunkler und düsterer, so dass wir umkehren. Verärgert zelebriere ich ein Frust-Tänzchen.

Vor einigen Jahren besuchte ich bei schönstem Wetter den Fantasy Canyon und knipste im Licht der untergehenden Sonne jede Menge Bilder.

Immerhin sehen wir eine Anilope und einige (vermutlich) halbwilde Pferde. Wir fahren dann also zurück nach Vernal. Martina geht todmüde schlafen, und ich schlage mir noch die Wampe beim Chinesen voll.