Ojai   -   Pine Mountains   -   durchs Küstengebirge   -   am Pazifik

Das Morgen-Ritual beginnt sich langsam einzupendeln: Strecken und Gähnen... Trinken und Rauchen... Frühstück und Toilette... Tagebuch führen... Aufräumen und Auto beladen. Dann fahre ich nach Ojai - dieser hübsche Ort liegt in einer Gegend, die mich stark an die Toscana im Gebiet der Maremma erinnert.

Weiter geht's auf der S-33 durch die Sespe Gorge hoch hinauf in die Berge. Leider ist das Strässchen zu den Pine Mountains gesperrt; so muss ich halt auf die Wanderung zum Reyes Peak verzichten.

Dafür erwartet mich auf dem Pass oben ein phänomenaler Blick auf endlose Badlands. Die einsame Lockwood Valley Road führt nordostwärts durch praktisch unbesiedeltes Gebiet. Erst ab Frazier Park bis zur Interstate herrscht reger Verkehr. In einem riesigen Truck Stop dusche ich und fahre dann auf der sehr steilen I-5 abwärts ins Central Valley (San Joaquin River Valley). Die S-166 geht dann über 30 Kilometer schnurgerade westwärts nach Maricopa, wo an der Tankstelle kräftiger Kaffee wartet.

Die S-166 entführt mich anschliessend - wieder durchs Küstengebirge - zum langgezogenen Cuyama Valley. Auf der Weiterfahrt zum Pazifik zeigt sich Kalifornien von seiner malerischen Seite; unzählige Fotohalte verlängern den Trip. Ab Santa Maria fahre ich auf der US-101 nordwärts bis kurz vor San Luis Obispo (wie schön doch die spanischen Städtenamen klingen!), "then I take a left" auf die Los Osos Valley Road und schaue auf der Pecho Valley Road zu, wie die Sonne im Pazifik versinkt.

Mein Ziel ist der Montaña de Oro State Park; der dazugehörige Campground ist so nahe am Meer, dass ich die Brandung die ganze Nacht hören werde. Es folgt das übliche Abend-Szenario mit Schauen, Staunen, Hören, Biertrinken, Kochen und Essen. Beim und nach dem Essen werde ich von einer Horde scheuer, aber neugieriger und putziger Racoons (Waschbären) belagert, die (vergeblich) auf einen fetten Happen warten.