Dienstag   18. Oktober
Wanderung in den Granite Mountains
In der Nacht wurde es sehr kalt. Deshalb gehe ich zuächst nach Lee Vining, trinke dort an einer Tankstelle heissen Kaffee, und fahre dann auf der S-120 ostwärts bis zu den Granite Mountains. Im Auto wird es schnell warm. Ich knipse ziemlich viele Bilder und sehe dabei sogar noch wilde Pferde!
 
Dann kehre ich zum Campground zurück, wärme mich so richtig an der Sonne und nehme ein herzhaftes Mittagsmahl zu mir. Nach einigem Nuschen fahre ich ein zweites Mal zu den Granite Mountains, biege dann links ab und fahre auf einer wenig holprigren Dirt Road nordwärts zu einem Parkplatz, der mit seinen rundlichen Felsformationen ein wenig an den Joshua Tree National Park erinnert. Dort treffe ich ein Paar in meinem Alter, welches den Platz inspiziert und ihn als wunderschönen „Spot” fürs Campieren bezeichnet.
Dann geht es über Stock und Stein zum immer näherrückenden Grat zwischen den Felsen. Das Laufen ist eher mühsam, da der Boden ziemlich sandig ist. Ausserdem muss ich dauernd um allerlei stacheliges Gebüsch herumlaufen und lasse mir dabei die Beine blutig kratzen.
Der Grat rückt immer näher, das Gelände wird immer steiler, und die Lauferei zunehmend schwieriger. Ein Problem im Westen der USA ist halt, dass wegen der klaren und sauberen Luft alles viel näher erscheint, als es in Wirklichkeit ist! Kurz vor dem Grat kehre ich (mit schlechtem Gewissen) um, und laufe denselben Weg zurück bis zum Auto.
 
 
Zum letzten Mal fahre ich den Weg zurück zum Campground, mache unterwegs Halt in Lee Vining und dusche auf dem dortigen RV-Park für sagenhafte Dollars. Es gibt einfach nichts schöneres, als am Abend gesäubert, müde und hungrig sein Plätzchen anzusteuern und mit Bier, Wein und Essen den Abend (und die zunehmende Kälte) zu geniessen.