Bei der Vorbereitung eines Weihnachtskonzerts in einer Berner Vorortsgemeinde hatte ich dieser Tage einiges Pech. Die Orgel klingt zwar hübsch, Stimmung
und Traktur waren soweit in Ordnung, und (eigentlich) hätte man mit Spass und Freude diese Orgel traktieren können. Aber dann zeigte sich die Röndle
von ihrer ungnädigsten Seite, denn allerlei Ungattliges passierte...
...einige Tastenbeläge lösten sich von den Tasten und mussten mit Sekundenkleber wieder angeleimt werden.
Anschliessend durfte ich dann noch die mit Leim verschmierten Fingerkuppe unter Zuhilfenahme von Aceton reinigen...
...eine Registerwippe verlor einen Teil ihres Körpers und kann wegen jetzt scharfer Ränder nur noch mit der Gefahr einer Fingerblutung betätigt werden...
...ein Schütz brachte Gebläse und Gleichrichter zeitweilig zum Erliegen, so dass die Orgel überhaupt nicht mehr lief...
...beim hektischen Einschalten eines Registers an einer belebten Stelle eines schnellen Stückes flog gleich die ganze Wippe ab.
Ankleben konnt ich die Wippe nicht mehr, denn sie löste sich teilweise in ihre Bestandteile auf. Jetzt lugt halt ein Holzstumpf aus dem Spieltisch...
Ich verbrachte so einen grossen Teil der geplanten Übezeit nicht mit Üben, sondern mit Schimpfen, Rauchen, Tefonieren, Leute suchen, Tefonieren, Rauchen,
Warten, Fluchen, Kaffe trinken, Tefonieren, Kleben, Rauchen, Warten, Tefonieren, Aceton kaufen, Toben, Finger reinigen, Tefonieren, Rauchen...