Markus Aellig
Organisten-Alltag 2023
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«May your life in this world be a happy one»
Melodie und Text des Songs der schottischen Gruppe «The Electrics»
April 2023
The Electrics sind eine christliche Band aus Dumbarton, Schottland, die sich auf Celtic Rock spezialisiert hat.

Sie gründeten sich 1988, als die früheren Infrapenny-Mitglieder Sammy Horner (Gesang und Bass) und Paul Baird (Gitarre) den Schlagzeuger Dave McArthur und den Keyboardspieler Allan Hewitt fragten, ob sie auf dem Glasgow Impact Festival zusammen spielen wollten. Die Band veröffentlichte 1989 ein selbstfinanziertes Album «Views in Blues» auf Kassette. Im Anschluss an diese Aufnahme entwickelte die Band einen Celtic Rock Sound, stark beeinflusst von The Waterboys und The Pogues.

Das oben genannte Lied mit Melodie und Text erhalten Sie, wenn Sie hier klicken.
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«Für immer uf Di» von Patent Ochsner
April 2023
Eine Kollegin wünschte sich eine Orgelversion des Songs der bekannten Mundartrockgruppe.

Ja, dann möge sie (die Kollegin)
sie (die Orgelversion) haben...

...und Sie können diese Orgelversion auch herunterladen, indem Sie aufs Bild klicken. Zusätzlich ist noch
eine Melodiestimme in C und eine in B dabei.
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Eine Trauung mit viel Orgelmusik
April 2023
Im Juni werde ich an einer Trauung am Thunerssee spielen. Dem Brautpaar habe ich vorgängig empfohlen auf meiner Homepage zu stöbern und Wunschsstücke nach Gusto auszulesen. Kürzlich schickte mir das Braupaar ein Email mit dem Ablauf. Ich staunte nicht schlecht, als ich die vielen Orgelstücke sah.
Guten Tag Herr Aellig

Schicke Ihnen hier den Ablauf des Traugottesdienstes mit den Liedern, die wir aus Ihrer grossen Liste ausgesucht haben:

- Einzug:DJ Ötzi  „Ein Stern ,der deinen Namen trägt”
- Begrüssung
- Lied: Coldplay  „Viva la vida”
- Gebet
- Lied: Gavin Sutherland,„Sailing” (Gäste singen mit)
- Lesung eines Textes
- Trauansprache
- Lied: James Last  „Einsamer Hirte” - Trauakt
- Lied ab CD
- Volkslieder: (Gäste singen mit und bringen etwas nach vorne.) Reihenfolge der Lieder (Es wird wohl nicht alle benötigen -> solange spielen bis alle wieder am Platz sind):
„S'isch mer alles eis Ding”
„Es Burebüebli mahni nid”
„Ramseeyers wei go grase”
„Mir Senne hei's lustig”
„Niene geit's so schön und lustig”
„Im Aargäu si zwöi Liebi”
„Es wott es Froueli z'Märit go”
- Gebet
- Mitteilungen/Kollekte
- Schlusslied: Zillertaler Schürzenjäger  „Sierra Madre” (Gäste singen mit)
- Segen
- Auszug: Europe  „The Final Countdown”
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"General-Guisan-Marsch" von Stephan Jaeggi
März 2023
Ein Kollege rief mich an und sagte, er spiele demnächst an einem Trauergottesdienst. Der Verstorbene hätte so gerne den Heneral-Guisan-Marsch gehört. Ob ich vielleicht den Marsch als Orgelversion auf Noten hätte.

Also arrangierte ich den Marsch für die Orgel. Im Original beginnt er in B-Dur und moduliert später nach H-Dur. Letztere Tonart klingt allerdings auf nicht gleichstufig gestimmten Orgeln ziemlich falsch, so dass ich eine Version mit dem 2. Teil in C-Dur fabrizierte. Die Noten sehen Sie, wenn Sie auf das Bild klicken.
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Neue Jodellieder
März 2023
Hans Walter Schneller
„Der Verstorbene war ein senkrechter Bergler und hörte gern volkstümliche Musik. Deshalb wünscht die Familie die Orgelmusik in Form von Jodelliedern, die den Abschied thematisieren. Es wurden auch Titel genannt. Einer ist «Bärgarve» von H.W. Schneller. (strammer Text in dem Lied übrigens). Und dann wurde noch «Hei zue» genannt. Mehr weiss ich nicht. Ob du das erfüllen kannst, ist dir überlassen. Sie freuen sich ganz bestimmt einfach über volkstümlich. Und zur Krönung hören wir dann noch von CD das ...”
...so schrieb mir die Pfarrerin, als sie mir den Ablauf für einen Trauergottesdienst mailte. Die «Bärgarve» fand ich auf YouTube und konnte deshalb eine Orgelversion schreiben. «Hei zue» hingegen war unauffindbar, aber ich entdeckte auf meinem PC zum Glück den «Bärgahorn» von Adolf Stähli.

Bärgarve Der Bärgahorn
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Die Orgel bei Radio SRF 2 - ein Paria
März 2023
Als Organist ärgere ich mich oft brandschwarz über das sog. „Klassik”-Programm, welches die bei SRF 2 angestellten Damen und Herren und alle dazwischen Tag für Tag und Jahr für Jahr auf die Zuhörerschaft loslassen. Zwar gilt die Orgel als Königin der Instrumente, aber bei SRF 2 ist sie schon lange ein Paria. (Zur Erinnerung: Ein „Paria” ist bei den Indern eine Person, die zur niedrigsten oder gar keiner Kaste gehört.)

Immer hört man nur Klaviergeplätscher oder -gepolter, Streichkäse von Geige und Cello, Rumtata von den Blechbläsern, Nasenböggle von Oboe und Fagott, Gesangssülze aller Art, bombastisches Orchestergetöse, sogar Cembalogezirpe...

... aber nie Orgelmusik, wirklich (fast) nie!
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's wott aber e luschtige Summer gää
Februar 2023
Kollega Gerhard Fleischer bat mich kürzlich um die Noten zu diesem herzigen Volkslied. Auf YouTube fand ich eine hübsche Version des bekannten Thuner Quartetts Jucharte. Nach dem Sommerlied folgt hier noch Schuberts „Der Tod und das Mädchen”
Die Noten des Sommerliedhcnes finden Sie in den Seniorenliedern auf Seite 6.
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Orgelstücke im Gottesdienst
Februar 2023
Kürzlich schickte mir ein Pfarrer folgendes Email:
Lieber Markus,

Einem Gemeindeglied haben die Orgelstücke, die Du gestern spieltest, so gut gefallen, dass es mich heute bat, Dich zu fragen, ob Du mir die Namen der Stücke mailen könntest?

Herzlichen Dank und liebe Grüsse,
...
Ich schrieb dann zurück:
Lieber ...

Tja, wenn ich das noch wüsste...

...nach dem GD vergesse ich meistens halbwegs, was ich gespielt habe. Aber ich versuche trotzdem, mein Gedächtnis zu kitzeln.

Eingang: Air (aus der Wassermusik von Händel)
1. ZS: Improvisation (aber ich weiss beim besten Willen nicht mehr worüber)
2. ZS: Halleluja (L. Cohen/Pentatonix)
3. ZS: Impro über "So nimm denn meine Hände"
Ausgang: Impro

Liebe Grüsse
Markus
Und erhielt darauf folgendes Email:
Lieber Markus,

Das ist wunderbar: es waren gerade das Air, das Halleluja und die Impro zum „So nimm denn meine Hände”, die die Zuhörerin so berührt haben.

Herzlichst,
...
Früher war ich brav und fleissig und habe (meistens) die Orgelstücke und Lieder eines Gottesdienstes in einem Büchlein notiert. Dann wurde ich faul und liess es sein. Vielleicht sollte ich mit diesem Brauch wieder anfangen...

Vor einigen Wochen spielt ich in einem GD in Erlenbach. Ich hatte schön brav meine Barockstücke vorbereitet, aber wie ich am Sonntag Vormittag in die Kirche kam, musste ich feststellen, dass die Orgel furchtbar verstimmt war. Meine barocke Musik tönte einfach unbeschreiblich grausig! Und so liess ich den Barock halt fahren und spielte statt dessen Ländlermusik und Jodellieder. Hier wirkte die Orgelverstimmung erstaunlicherweise nicht so schlimm.

Man muss oder müsste also flexibel sein, als Organistin und als Organist, und sich den momentanen Gegebenheiten immer anpassen. Nicht nur, wenn die Orgel komisch tönt, sondern auch beim Eingangsspiel im GD mit Taufe, wenn der Täufling lauthals schreit (Tip: abkürzen), oder beim Zwischenspiel, wenn das vorbereitete Orgelstück einfach nicht zur vorangehenden Predigt passt (Tip: hurtig schnell ein anderes ZS hervorholen oder improvisieren), oder beim Ausgangsspiel (Tip: sehr lange spielen, um den GD zeitlich zu „strecken”, ganz kurz spielen, wenn der GD sehr lange dauerte).
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Valentina Victoria
Januar 2023
Höchste Zeit, einmal meine reizende Grosstochter vorzustellen. Nach einer schweren Geburt mit Komplikationen entwickelte sich Valentina Victoria bald zu einem richtigen Sonnenschein. Herzig, süss, unternehmungslustig und fast immer gut gelaunt. Und was mich Gourmet besonders freut: Valentina isst fürs Leben gerne. Mämmämmämmäm.....
Dezember 2021
(eine Woche nach der Geburt)
Mai 2022
September 2022
Januar 2023
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Der Verstorbene liebte Harry Potter
Januar 2023
Ein junger Mann kam auf tragische Weise ums Leben. Für die Abdankungsfeier wünschte sich die Trauerfamilie Musik aus den Harry-Potter-Filmen sowie irische Musik. Das waren Klänge, die der Verstorbene so geliebt hatte.

Irische Musik hatte ich etwas, nämlich Danny Boy. Die Ballade, in der es um den Abschied von einem geliebten Menschen und dessen Wiederkehr geht, ist vor allem im angelsächsischen Sprachraum und unter der irischen Diaspora sehr bekannt, wo es als inoffizielle Hymne der Iren verstanden wird. (Wikipedia)

Für die Harry-Potter-Musik hörte ich mir mehrere YoutTube-Videos an und arrangierte schliesslich ein kleines Medley aus dem Main Theme, gefolgt von Hedwig's Theme. Das Medley spiele ich als Eingangsspiel, und als Ausgangsspiel den Danny Boy .

Harry Potter Medley Danny Boy

Auf YouTube habe ich eine wunderbare Version von „Hedwig's Theme” für Orgel 4-händig gefunden. Marion Krall und Lars Schwarze auf der Orgel von St. Jacobi in Lübeck. Bitte klicken Sie hier
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Wenn das Gehör nachlässt
Januar 2023
Vom Kollegen Gerhard Fleischer erhielt ich folgendes Email:
Sehr geehrter Herr Aellig,

ich hatte früher das absolute Gehör. Hab mich als Kind gewundert, dass nicht alle das haben. Töne erkennen ist ja so leicht wie Farben erkennen, wenn man die Augen aufmacht. Dachte ich. Ich konnte bis zu ca. 8 unterschiedliche Stimmen eines polyphonen Stücks gleichzeitig identifizieren.

Einige Lps mit Aufnahmen von Orgelwerken oder Motetten, Kantaten in barocken Stimmungen (tiefer als 440 Hz) konnte ich nicht anhören: eine Qual: Toccata in D-moll v. Bach in Des-moll: da sträubte sich alles in mir.
Nun bin ich seit ca 1 Jahr so schwerhörig, dass ich FALSCH höre: die Töne der rechten Hälfte der Tastatur sind, je höher sie sind, je mehr verstimmt. Musik ist nur noch Chaos für mich. Drum kann ich Melodien nicht mehr nach Gehör (z.B. youtube) notieren.

Ich spiele jetzt in einer Antikensammlung (Altersheim) und begleite die Senioren bei Volksliedern, evergreens usw. Volkslieder kann ich immer noch in allen Tonarten, das ist easy. Ein über 90-jähriger Herr hat einen Wunsch: "Ich riach an Wein kilometerweit" (Paul Hörbiger) und "Die alten Strassen noch" bzw. "Nach der Heimat kam ich wieder".

Falls Sie Zeit für so etwas haben: Wäre es ihnen möglich, die Noten dafür zu notieren ? Nur Melodie.

Vielen Dank für Ihre Hilfe.
einen lb. Gruss,
...
Und so startete ich (auch schon Antiker) mein Notenprogramm und willfahrte dem Wunsche des Kollegen.
Klicken Sie doch aufs Ohrbild.

Der Kollege hat Advents- und Chorlieder für vierstimmigen Chor bearbeitet.
Bitte schauen Sie im Organisten-Alltag 2014 nach.
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PATCHWORK - die Band aus den 1980ern
Januar 2023
In jüngeren Jahren habe ich in verschiedenen Bands gespielt, unter anderem in der Jazzrock-Gruppe "Patchwork". Es war eine reine Instrumentalgruppe mit Martin Lüthi (Gitarre), Wale Schüpbach (Bass), Franco da Rozze (Drums) und mir an den Keyboards. Eine Zeitlang spielte noch der Vibraphonist Heinz Katenbrink mit.

Martin Lüthi hat mir kürzlich Aufnahmen „Patchwork”gemailt. Dedication ist ein Stück von Martin Lüthi. Es beginnt mit einer verhaltenen Einleitung auf dem legendären Fender Rhodes Piano, dann kommt die Gitarre dazu, schliesslich steigert sich das Stück zu einer munteren Klang und Rhythmusorgie.

Armada habe damals offenbar ich geschrieben, denn das Thema erinnert ziemlich an "Emerson, Lake & Palmer".
Der Gitarrenvirtuose Martin Lüthi hat zahlreiche Vinylplatten und CD's aufgenommen und davon viele Stücke auf Soundcloud geladen. Hören Sie doch da mal rein. Die Songs tönen wunderschön, und die stilistische Vielfalt ist gewaltig!
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«Das» ist doch einfach «das» - oder doch nicht?
Januar 2023
Die Katze einer Toffener Familie wurde von einem Auto angefahren. Röntgen, Behandlung und Medikamente waren hoch, so hoch, dass die finanziell nicht auf Rosen gebettete Familie ein erfolgreiches Crowdfunding startete. Es kam genügend Geld zusammen, und die Familie kann im Sommer ihre Campingferien geniessen.

So weit, so gut. Oder doch nicht? - In der Schule habe ich die vier Fälle (Nominativ, Genitiv, Dativ. Akkusativ) kennegelernt. Und nun lese ich im 20 Minuten Folgendes:
"So weit kommt es nun aber nicht: Das Crowdfunding, das die Vonäschs zwecks finanzieller Unterstützung ins Leben riefen und nur schleppend anlief, geht mittlerweile durch die Decke..."
Als ich das da so las, meckerte mein innerer Semantikfreak gehörig, und ich dachte mir, da fehle doch noch ein zweites "das". Alsobald ersetzte ich das sächliche "Crowfunding" durch den männlichen "Sammelaufruf" und erhielt folgenden Satz:
"So weit kommt es nun aber nicht: Der Sammelaufruf, den die Vonäschs zwecks finanzieller Unterstützung ins Leben riefen und nur schleppend anlief, geht mittlerweile durch die Decke..."
Das tönte aber derart schräg, dass ich mich gezwungen sah, den Satz um das Wörtchen "der" zu erweitern.
"So weit kommt es nun aber nicht: Der Sammelaufruf, den die Vonäschs zwecks finanzieller Unterstützung ins Leben riefen und der nur schleppend anlief, geht mittlerweile durch die Decke..."
So war ich's zufrieden. "Den" und "der" sind Relativpronomen; "den" im Akkusativ und "der" im Nominativ. Das Deutsche hat halt eine schwierige Grammatik, und das sächliche Relativpronomen lautet im Nominativ und Akkusativ gleich, nämlich "das". Korrekt müsste der Satz also lauten:
"So weit kommt es nun aber nicht: Das Crowdfunding, das die Vonäschs zwecks finanzieller Unterstützung ins Leben riefen und das nur schleppend anlief, geht mittlerweile durch die Decke..."
Das erste "das" steht im Akkusativ, das zweite im Nominativ. «Das» ist halt nicht immer «das»! Eine Kleinigkeit, die der 20-Minuten-Schreiber offenbar übersehen hat.

Deutse Sprak, swere Sprak. Wenn ich mich mal bei einem Araber über die schwierige arabische Grammatik beklage, bekomme ich fast immer zur Antwort, die deutsche Grammatik sei für ihn noch viel komplizierter... Begreiflich, denn das Deutsche hat nur wenige Endungen, die alle möglichen Fälle und Verbformen bedienen müssen.
-e   -em   -en   -er   -es   -et   -est   -n   -s   -st   -t
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«Chacony in g-moll» von Henry Purcell
Januar 2023
Vor einigen Wochen fuhr ich von Lauterbrunnen nach Hause und hörte dabei im Radio die Chaconne in g-moll vom allzu jung verstorbenen Henry Purcell (1659-1695). Ich war wie elektrisiert von diesem Stück, vom tänzerischen Rhythmus und von der teilweise schrägen Harmonik. Die vielen Dissonanzen (zum Beispiel gleichzeitig Moll- und Durterz!) wirkten auf mich sehr kühn und beinahe modern.

Ich fand, diese "Chacony" würde auf der Orgel ganz gut klingen und habe deshalb eine Orgelversion geschrieben. Ich war so frei, die Orgelversion ein bisschen zu bearbeiten - vor allem mit passenden Manualwechseln - um etwas klangliche Abwechslung zu erhalten. Klicken Sie bitte auf Purcell's Porträt; so erhalten Sie die Noten als PDF.

Auf YouTube findet man unzählige Aufnahmen, die sich punkto Tempo und Artiku-lation zum Teil sehr stark unterscheiden. Die Tempi gehen von 63 bis 120 Viertel pro Minute! Und die Artikulation ist bei der einen Version betulich und gemütlich, bei der andern tänzerisch und sehr "inégal", also überpunktiert.
Eine Aufnahme, die ich sehr schön finde, ist die Version von der Amsterdam Sinfonietta. Zwar verzichtet das Streichorchester auf ein Continuo-Instrument (Cembalo, Orgel, Laute), aber der Groove ist angenehm beschwingt, und die Musikerinnen und Musiker spielen mit Temperament und Freude.