Am 15. Juni spielte ich in der Kirche Erlenbach allerlei Musik unter dem Motto
“Allergattig Bsinnlechs u Fröhlechs us em Barock.”.
Der Konzertbesuch war - wie immer in Erlenbach - eher bescheiden. Doch betrug die Kollekte immerhin
Fr. 440.-. Mein Bruder Ueli (der nicht am Konzert war) steuerte noch einen namhaften Betrag dazu, so dass ich am Schluss
540 Franken zu Gunsten der Stiftung Blatten überweisen konnte.
Mein herzlicher Dank geht an die Konzertbesucher-innen und -besucher sowie an mein liebes Brüderchen.
Ein Bier
Juni 2025
In der Regel verspüre ich am Sonntag nach getaner Arbeit an der Orgel Lust auf ein kühles Bier, oder auch zwei. Meistens
auch im Winter.
Kürzlich spielte ich an einer Konfirmation auf Wunsch der Pfarrerin den bekannten Evergreen «My Way» zum Ausgang. Und wie ich
mich nach dem Gottesdienst zwecks Bieraufnahme zum Restaurant Kreuz begab, fing es mir einfach an zu dichten und zu lieden.
«I Just Called You To Say I Love You» (Stevie Wonder)
Mai 2025
Der unten erwähnte Pfarrer ist jetzt pensioniert, aber leitet demnächst noch seine letzte Konfirmation. Und dann wünschte er von
meiner lieben und beweglichen Organistenkollegin den Song des blinden Sängers.
Im Auftrag der Kollegin verfertigte ich eine Orgelversion, die Sie sich anschauen können, wenn Sie aufs Bild klicken.
Ein mittelgrosses Problem ist die Wahl der Tonarten. Der Oridinalsong beginnt in Des-Dur mit Intro, Strophen, Refrain und wieder Strophen.
Dann folgt ein Refrain in D-Dur, darauf einer in Es-Dur mit einem etwas dramatischen Finale.
Da viele Orgeln hierzulande nicht gleichstufig temperiert gestimmt sind (und Tonarten wie Des-Dur entsprechend "falsch" klingen),
habe ich die Tonarten etwas geändert: D-Dur / E-Dur / F-Dur.
«You Raise Me Up» für Orgel solo und für Duo (Flöte und Orgel)
März 2025
Ein Pfarrer wird demnächst pensioniert und wünschte sich für den Anschiedsgottesdienst diesen Song von der Gruppe
Secret Garden und deren Mitglied Rolf Løvland. Die Organistin bat
mich um Noten. Hier sind sie; eine Version für Orgel solo und eine fürs Duo.
Ich hörte mir den Song auf YouTube an und stellte fest, dass er in Es-Dur beginnt. Danach steigt er nach F-Dur auf und schliesslich
nach Fis-Dur. Da die letztere Tonart auf vielen der hiesigen Orgeln ziemlich schräg tönt (weil die Orgeln nicht
gleichstufig temperiert gestimmt sind) setzte ich noch einen Halbton drauf. In meiner Version ist also der Schluss in G-Dur.
Die Version für Orgel solo scheint ziemlich schwierig zu sein. Vor allem der letzte Teil in G-Dur. Da wird die Melodie in Oktaven gespielt; dazu
kommen jede Menge Zusatznoten. Aber keine Angst! Dieser Teil benötigt einfach gute Fingersätze und ziemlich viel Übezeit.
Einmal "im Kasten", ist das Stück leicht und angenehm zu spielen.
28. Februar 2025: Trump tobt. Historische Szene im weissen Haus
Februar 2025
Das Treffen zwischen Wolodymyr Selenskij auf der einen und Trump sowie Vance auf der andern Seite artete aus.
Wenn ich da so sehen muss, wie Trump und Vance reden und sich benehmen, kommt mir Max Liebermanns legendärer Ausspruch in den Sinn,
den er beim Betrachten eines Fackelzugs zu Adolf Hitlers Machtergreifung 1933 von sich gab:
«Ich kann nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte.»
Zum Glück schreibe ich diesen Eintrag im "Organisten-Alltag" am Morgen. Ich habe bisher nur Kaffee gesoffen, aber noch nichts gefressen.
So verschiebe ich das Kotzen halt auf später...
Eine grosszügige und eine geizige Kirchgemeinde
Februar 2025
Die grosszügige Kirchgemeinde
Vor rund einem Monat habe ich den Zeitaufwand für einen "besonderen" Sonntags-Gottesdienst mit Solistin ausgerechnet. Dann
habe ich vorsichtshalber ein (viel zu) kleines Honorar vorausgesetzt und mir aufgrund dieser Annahme einen desolat niedrigen
Stundenlohn ausgerechnet. Sie können hier alles nachlesen.
Wie überrascht und erfreut war ich daher, als ich einige Wochen nach dem Gottesdienst feststellte, dass mir die Kirchgemeinde ein
überaus grosszügiges Honorar - weit über 500 Franken - überwiesen hatte!!!
Umgehend schickte ich dieser spendablen Kirchgemeinde ein Email und bedankte mich.
Die geizige Kirchgemeinde
Ich erhielt kürzlich ein Email von einem Kollegen, des Inhalts, er suche einen Organisten für einen Gottesdienst am XXX in YYY.
Gewünscht werde auch ein Solist im GD. Für ihre Miwirkung im GD erhielten der Solist Fr. 400.-, der Organist Fr. 230.-
Ich schrieb dann zurück, ich sei am Tag XXX leider schin besetzt. 230 Mäuse für den Organisten seien viel zu wenig, zumal der
noch einen Solisten begleiten muss. Ich hätte kürzlich in der Kirche der kleinen Kirchgemeinde ZZZ gespielt, mit Solistin, und die hätten
mir tatsächlich über 500 Franken (inklusive Reisespesen) für den Dienst überwiesen. Es gehe also auch grosszügiger.
Es empfehle sich, seine Kirchgemeinde sachte aber stetig zu schtüpfen.
Ein gutgelaunter Vital Julian Frey spielt Barock'n'Roll auf der Orgel
Januar 2025
Das weiter unten erwähnte Barock-n-Roll Stück trägt eigentlich den Namen «Song Without Name».
Schauen, hören und staunen Sie, wie Vital Julian Frey dieses Stück auf der Orgel in Thierachern spielt und
alles selber registriert! Eine mustergültige Interpretation voller Spielfreude. Und Vital überrascht am Schluss noch mit einem
ausgelassenen und herzerwärmenden Rambazamba, bei dem ich nicht einmal wüsste, wie man's in Noten-schrift bringen könnte.
Alte Kameraden für Flöte und Orgel
Januar 2025
Eine Organistenkollegin wünschte sich den Marsch "Alte Kameraden" für Flöte und Orgel.
Also ging ich ans Werk und bastelte eine Version. Als Vorlage nahm ich eine Aufnahme des Ausbildungs-musikkorps der deutschen
Bundeswehr. Sie können sich das flotte Stück hier anhören.
Ich musste die Tonart von Des-Dur nach G-Dur wechseln, um eine günstige Lage für die Flöte zu erhalten.
Dann jedoch fand ich, die Orgelstimme sei gar schwierig und bastelte eine leichte Version.
Und dann begann der Marsch mir plötzlich zu gefallen und so schuf ich halt noch eine Orgelversion.
Sprachen und Schriften haben mich schon immer fasziniert. Während der Schulzeit "erfand" ich mehrere Schriften und eine Kunstsprache,
brachte mir Stenografie und rudimentäre Kenntnisse in Italienisch und Spanisch bei. Dann kam der "ordentliche" Unterricht in
Französisch und Englisch, später in Latein und Altgriechisch.
Seit rund 2 Jahren lerne ich Chinesisch im Einzelunterricht. In China gibt es mehrere Dialekte, und die Leute aus sehr weit entfernten
Regionen verstehen einander teilweise kaum. Deshalb wurde in den 1950-er Jahren der Dialekt aus der Region Peking
zum Hochchinesisch erkoren, welches auch an Schulen und Universitäten gelehrt wird.
Wer Chinesisch lernen will, muss eigentlich zwei völlig eigenständige Sprachen lernen:
1. Die gesprochene Sprache mit ihren zahllosen beinahe gleich klingenden Silben, die zudem noch in verschiedenen Tönen gesprochen
werden.
2. Die geschriebene Sprache, also die Schrift mit ihren teilweise komplizierten Schriftzeichen, die nicht den Laut (wie bei einem
Alphabet), sondern die Bedeutung wiedergeben
Um das Erlernen der chinesischen Sprache für Ausländer zu vereinfachen, wurde - ebenfalls in den 1950-er Jahren - auf der Basis
des lateinischen Alphabeth Pinyin entwickelt, eine Art phonetische Umschrift.
Chinesische Wörter bestehen aus einer oder mehreren Silben. Jede Silbe beginnt mit einem Anlaut (Konsonant) und endet
mit einem Auslaut (Vokal oder Diphtong). 24 Anlaute und 35 Auslaute ergeben rund 840 Silben. Allerdings werden Anlaute und Auslaute
nicht beliebig kombiniert; gewisse Kombinationen existieren gar nicht. Somit bleiben rund 400 Silben übrig. Wenn man die aber mit den
4-5 Tönen multipliziert, entstehen rund 2000 verschiedene Silben. Die Krux ist nur, dass viele dieser Silben
für mein ungeschultes Ohr gleich oder sehr ähnlich klingen. Schon nur die vielen "Zischlaute", die in Pinyin mit
c, ch, j, q, sh, x oder zh beginnen, tönen für den Chinesen sicher slle unterschiedlich, aber ich
höre meistens nur ein undefinierbares Zischen.
Chinesisch ist eine Tonsprache. Jede Silbe kann in 4 verschiedenen Tönen gesprochen werden, dazu kommt ein 5.
"neutraler" Ton. Diese Töne verleihen dem Chinesischen seinen einzigartigen "Singsang", der mich schon immer fasziniert und schliesslich
dazu geführt hat, diese schwierige Sprache ein bisschen zu erlernen.
Denn schwierig ist diese Sprache halt. So kann eine bestimmte Silbe je nach Ton mehrere zum Teil ganz unterschiedliche
Bedutungen haben. Die "passende" Bedeutung ergibt sich dann meistens aus dem Satz-zusammenhang. Deshalb ermahnt mich meine Lehrerin ab und zu,
ich solle nicht einzelne Wörter bzw. Silben sagen, sondern ganze (wenn auch kurze) Sätze. Es gibt da so einen hübschen Zungenbrecher
mit der Silbe "ma". ZumGlück ist die Grammatik ziemlich leicht. Da gibt es keine Endungen, Deklinationen und Konjugationen
auswendig zu lernen. Die ganze Grammatik wird mit so kleinen Wörtchen wie "de, ba, le, guo, zhe" usw. erledigt.
Die chinesische Schrift ist auch so eine Sache, beinahe eine Sprache für sich. Die chinesischen Schriftzeichen bestehen aus
nur acht Grundstrichen, wie in der Abbildung links zu sehen ist. Diese Grundstriche können zu "erweiterten"
Grundstrichen kombiniert werden; die Grundstriche und ihre Kombinationen werden dann kunst- und sinnvoll in einem (gedachten)
Quadrat verteilt.
Zum grossen Teil sind chinesische Schriftzeichen phono-semantische Schriftzeichen und
bestehen oft aus mehreren Komponenten, die sowohl Hinweise auf Bedeutung als auch die Aussprache angeben. Eine wichtige Rolle
spielen dabei die Radikale. Wikipedia schreibt dazu:
Ein Radikal (von lateinisch radix "Wurzel") ist die grafische oder semantische Zuordnungs-komponente eines chinesischen
Schriftzeichens. Diese Zuordnung ist oft offensichtlich, manchmal rein traditionell und nur aus der historischen
Entwicklung des Zeichens nach-vollziehbar, manchmal auch ziemlich willkürlich.
In Nachschlagewerken werden die Schriftzeichen nach Radikalen indiziert und können so gefunden werden. „Radikal“ ist
eigentlich eine Fehlbezeichnung, da sie gar keinen originären „Wurzel“-Charakter haben, sondern sprachgeschichtlich
erst später zu Klassifikationszwecken hinzugefügt wurden.
Zusammengefasst: Das Radikal weist beim Schriftzeichen "ungefähr" auf seine Bedeutung hin, in seltnenen Fällen auch auf die
Aussprache.
Beim chinesischen Wort muss ich also Folgendes lernen:
1. Die Aussprache passiv (hören) und aktiv (selber sprechen)
2. Den Ton
3. Das Schriftzeichen passiv (lesen) und aktiv (von Hand schreiben)
4. Die Bedeutung, also die deutsche Übersetzung
Auf meinem PC habe ich die chinesische Schrift installiert. Im Unterricht verwendet meine Lehrerin "Long neu - Chinesisch für Anfänger"
aus dem Klett-Verlag. Die Hörbeispiele auf den 2 mitgelieferten Audio-CDs habe ich auf meinen PC kopiert und sie dann - zusammen mit
Wortlisten, Texten, Schriftzeichen und Grammatik - auf verschiedenen "privaten" Websiten untergebracht. So kann ich alles blitzschnell
abrufen und ansehen/anhören, ohne umständlich im Lehrbuch herumzunlättern oder in der Audio-CD herumzuwühlen.
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Chinesische Schriftzeichen von Hand zu schreiben, gerät bei jungen Chinesinnen und Chinesen langsdam aus der Mode. Auf
Smartphones, Tablets und PCs könne die das gesuchte Wort in Pinyin eingeben, erhalten dann eine umfangreiche Auswahl
von passenden Schriftzeichen und wählen schliesslich das "richtige" Schriftzeichen aus.
Und hier noch eine kleine Auswahl an chinesischen Schriftarten. Text: "Ich bin ein alter Schweizer und lerne Chinesisch."
Wenn ich Chinesen auf chinesisch anspreche (oder anzusprechen versuche), dann verstehen sie in der Regel zunächst nicht und gar nichts.
Ein Grund ist, dass ich vermutlich einen schauderhaften Akzent habe und bei den "Tönen" ziemlich danebentreffe. Ein weiterer Grund ist
jedoch auch, dass die Chinesen gar nicht erwarten, dass ein "Westler" sie in ihrer Sprache anspricht.
Sobald sie dann gecheckt haben, dass ich sie auf Chinesisch angesprochen habe, hören sie plötzlich aufmerksam zu und sind überrascht
und meistens auch entzückt.
Es folgt dann ein amüsanter Dialog: Hier die Chinesen in ihrer Muttersprache - dort der Westler mit seinem Kauderwelsch. Im Gegensatz
zu den zurückhaltenden Japanern und den "vornehmen" Koreanern sind die Chinesen kommunikationsfreudig und geben bereitwillig
Auskunft, wenn ich sie mit Fragen zu ihrer Sprache bombardiere.
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Allerdings gibt es Chinesen und Chinesen. Es gibt viele Dialekte in China. Die einen sprechen ein
angenehmes, deutliches Chinesisch, die andern nuscheln etwas Unverständliches vor sich hin. Hier zwei Filmchen:
Und hier noch ein erheiterndes (oder abstossendes) Video eines chinesischen Kochs und Essers:
Barock-n-Roll
Januar 2025
Ein Organistenkollege fragte mich vor einigen Monaten, ob ich wohl ein Stück auf Lager hätte, dass barocke Musik mit Rock'n'Roll
kombiniere. Er möchte es gerne unter dem Namen "Barock'n'Roll" an einem Konzert spielen. Ich sagte ihm, so ein Stück hätte ich nicht,
aber ich könnte ja versuchen, so eine Stilmischung zu kreieren.
Und also ging ich ans Werk. In nächster Zeit werde ich den Song aufnehmen und auf meine Webseite bugsieren.
Die Noten hingegen finden Sie schon jetzt, wenn Sie auf das Bild klicken.